NBA

Nuggets gedemütigt! Minnesota Timberwolves wischen ohne Gobert mit Denver den Boden

Von Robert Arndt
Nikola Jokic, Denver Nuggets, Minnesota Timberwolves
© getty

Die Minnesota Timberwolves haben ein weiteres fettes Ausrufezeichen gesetzt und auch Spiel 2 bei den Denver Nuggets für sich entschieden. Dabei fehlte den Gästen Star-Verteidiger Rudy Gobert, dennoch legten die Wolves den Champion um Nikola Jokic komplett an die Kette und fuhren einen 106:80-Blowout-Sieg ein.

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Denver Nuggets (W2) - Minnesota Timberwolves (W3) 80:106 (BOXSCORE), Serie: 0-2

Was für eine Demontage der Nuggets, die schon in der ersten Halbzeit völlig frustriert von der überragenden Defense der Timberwolves waren. Jamal Murray war komplett abgemeldet und ständig in Diskussionen mit den Schiedsrichtern verwickelt. Als er dann im zweiten Viertel auf der Bank saß, warf der Kanadier sogar während das Spiel lief, ein Heat Pack auf das Feld, dies könnte noch ein Nachspiel für den Guard haben.

Zur Pause stand Murray bei 1/10 aus dem Feld, am Ende waren es gerade einmal 8 Zähler (3/18 FG, 13 Rebounds, 4 TO) für den Kanadier. Aber auch Nikola Jokic (16, 5/13, 16 Rebounds, 8 Assists, 4 TO) machte ein ganz schwaches Spiel und ging mit seinem Team unter. Zweistellig scorten nur noch Aaron Gordon (20) und Justin Holiday (13, 4/5 3P), der noch als Lichtblick für die Nuggets durchgehen konnte. Minnesota trat dabei nicht einmal in Bestbesetzung an, weil Rudy Gobert wegen der Geburt seines ersten Kindes kurzfristig abreiste.

Seine Dienste wurden aber auch nicht benötigt. Karl-Anthony Towns (27, 10/15, 12 Rebounds) machte womöglich das beste Playoff-Spiel seiner Karriere, dazu suchte sich Anthony Edwards (27, 11/17, 7 Assists) immer wieder seine Spots aus. Minnesota hielt Denver bei gerade einmal 35 Prozent aus dem Feld und feierte einen Blowout-Sieg, obwohl man selbst nur mäßig von draußen traf.

Nuggets vs. Wolves: Die Stats-Leader

StatNuggetsWolves
PunkteAaron Gordon (20)Towns, Edwards (je 27)
ReboundsNikola Jokic (16)Karl-Anthony Towns (12)
AssistsNikola Jokic (8)Kyle Anderson (8)
StealsJamal Murray (2)4 Spieler (je 2)
Blocks5 Spieler (je 1)Naz Reid (4)
murray-nuggets
© getty

Wolves-Defense entnervt Murray und Jokic

Für Gobert rutschte Kyle Anderson (6, 9 Rebounds, 8 Assists) in die Starting Five, der Forward hatte schon während der Regular Season hier und da Jokic verteidigt. Die Gäste übernahmen auch umgehend die Kontrolle, agierten enorm physisch und entnervten Denver früh. Bei Murray ging überhaupt nichts, Jokic leistete sich erneut ungewöhnliche Ballverluste. Nur dank einiger Dreier von Aaron Gordon mussten die Nuggets nicht schon abreißen lassen und waren mit 20:28 nach zwölf Minuten noch bestens bedient.

Coach Michael Malone war dennoch bereits auf 180, es war ein Wunder, dass er für diesen Wutausbruch nicht einmal ein technisches Foul kassierte. Sein Team wachte aber nicht auf, stattdessen legten die Wolves einen 15:0-Lauf bei den vor allem Towns sein ganzes Arsenal zeigte. Denver war dagegen im Treibsand, selbst Jokic wurde aus dem Post zweimal von Naz Reid (14, 4/8 3P, 4 Blocks) abgeräumt. So standen die Nuggets zur Pause bei nur 32 Prozent aus dem Feld und hatten bereits 11 Ballverluste angehäuft. Edwards versenkte im zweiten Viertel alle seine vier Würfe am Ring, die Wolves lagen so bereits mit 61:35 zur Halbzeit vorne.

Wer nun mehr Leben bei den Nuggets erwartete, der wurde enttäuscht. Der Vorsprung wuchs weiter an und Mitte des dritten Viertels hatten die Nuggets nur noch zwei Auszeiten, während Minnesota noch keine einzige genommen hatte. Denver konnte einfach keinen Boden gut machen, auch weil Edwards Würfe wie diese versenkte. Ein 14:4-Lauf der Nuggets kurz vor dem Ende des Viertels verkürzte noch einmal auf -22, an ein Comeback glaubte aber kaum jemand mehr.

Anthony Edwards packt den "MJ-Shrug" aus

Die Wolves-Offense hatte jetzt zwar ein paar Probleme und Denver forcierte endlich Turnover, der Champion traf aber weiter zu wenig Würfe, um hier noch einmal ein echtes Comeback zu starten. Stattdessen verwandelte Edwards einen weiteren Dreier und reagierte dafür hin mit einem "MJ-Shrug". Sechs Minuten vor Schluss leerten sich die Ränge, wenige Minuten später auch die Bänke beider Teams.

Die Serie wechselt nun nach Minnesota, wo die Wolves mit zwei Heimsiegen theoretisch schon dort das Matchup entscheiden könnten. Was Denver womöglich helfen könnte: Spiel 3 ist erst in der Nacht auf Samstag angesetzt, die Nuggets haben somit satte vier Tage Zeit, um mögliche Lösungen zu finden.

Nuggets vs. Wolves: Die Stimmen zum Spiel

Michael Malone (Head Coach Nuggets): "Wir wurden ausgecoacht und auf dem Feld vorgeführt. Wir können uns jetzt selbst bemitleiden oder wir können alles mögliche versuchen, um ein besseres Spiel 3 zu machen."

Nikola Jokic (Nuggets): "Das ist die beste Defense der NBA. Sie sind aggessiv, sie schalten schnell um und das alles macht für uns schwer zu scoren. "

Anthony Edwards (Timberwolves): "Heute kam alles für uns zusammen. Wir haben Würfe getroffen, sie nicht. Das ist immer noch der amtierenden Champion, sie werden nicht noch einmal so schlecht spielen (...) Sie werden uns noch einmal alles entgegenwerfen und selbst wenn wir vor Spiel 4 3-0 vorne sind, müssen wir weiter voll dagegenhalten."

Chris Finch (Head Coach Wolves): "Das war unsere beste Leistung der Saison. Wir haben gegen und abseits des Balles alles umgesetzt, was wir machen wollten und das immer wieder. Dafür musst körperlich und mental brutal stark sein."

Nuggets vs. Wolves: Die Serie im Überblick

SpielDatumUhrzeitHeimAuswärtsErgebnis
15. Mai (So)1 UhrDenver NuggetsMinnesota Timberwolves99:106
27. Mai (Di)4 UhrDenver NuggetsMinnesota Timberwolves80:106
311. Mai (Sa)3.30 UhrMinnesota TimberwolvesDenver Nuggets-
413. Mai (Mo)2 UhrMinnesota TimberwolvesDenver Nuggets-
5*15. Mai (Mi)tbaDenver NuggetsMinnesota Timberwolves-
6*17. Mai (Fr)2.30 UhrMinnesota TimberwolvesDenver Nuggets-
7*20. Mai (Mo)tbaDenver NuggetsMinnesota Timberwolves-

* wenn benötigt

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